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Auszug aus der Mitteilung – Die Wegbereiterin

Frauen in Schönstatt

Am 8. Dezember 2020 waren es 100 Jahre, dass sich die ersten Frauen der Schönstattbewegung angeschlossen haben. Die Website frauenprofile-schoenstatt.com ist ein Zeichen des Dankes. 100 Frauen aller Altersstufen, verschiedener Lebensentwürfe und Nationen geben etwas von dem weiter, was ihnen durch Schönstatt für ihr Leben wichtig geworden ist. 100 Geschichten in einer 100-jährigen Geschichte! Geschichten, die das illustrieren, was Pater Josef Kentenich beim 10-jährigen Bestehen der Frauenbewegung sagte:

„Es gab einmal eine Zeit, da meinte die Öffentlichkeit, Geschichte würde nur von Männern gemacht. Das ist verkehrt. Auch die Frau hat die Geschichte gemacht und soll heute mehr denn je die Schicksale der Welt machtvoll beeinflussen. Nur müssen wir erwarten und darauf hinarbeiten, dass sie ihr Wesen nicht verliert, dass die Frau ihre Sendung sucht und findet.“ (J. Kentenich 7.12.1930)

Liebe Gertraud, erzähle uns:
Welche Erfahrungen haben dich als Frau geprägt?

Sicher hat mich die gute Atmosphäre meiner Familie geprägt. Ich hatte eine glückliche Kindheit und Jugendzeit. Meine Mutter war eine lebhafte und frohgemute Frau. Sie war sehr karitativ eingestellt, wirkte jedoch in aller Stille, aber ihre Liebe strahlte weit über die Familie hinaus. Eine besondere Beziehung hatte ich zu unserer Erzieherin, Fräulein Betz, die wir Kinder liebten und Heinein nannten. Wichtig war für mich auch meine Patentante, Baronin Gravenreuth. Sie war eine tieffromme, im Leid geprüfte Seele. Sie ist mir persönlich sehr nahegestanden. Von ihr habe ich viel gelernt. Dankbar bin ich meiner Großmutter väterlicherseits. Sie hat mich stets in meinem Engagement für die Mission unterstützt. (…)

Wo hast du in deinem Leben Gott erfahren?

Ich will mit einem Blick in die Natur beginnen. In jeder Jahreszeit konnte ich Gottes Spuren entdecken, seine geheime Sprache erlauschen und daraus Kraft schöpfen. Jeder Baum und Strauch erinnerte mich an ihn und hob mein Herz himmelwärts.

Auf mein Leben rückblickend darf ich dankend sagen, dass ich die Führung Gottes in meinem Lebens stark erfahren habe, obwohl ich oft im Unklaren leben musste. In der Vorbereitung auf den Empfang der ersten heiligen Kommunion ist in mir eine große Liebe zu Jesus gewachsen. Er ist mir zum Freund geworden, dem ich meine ganze Liebe schenken wollte. Deshalb konnte ich auch auf meinen Wunschzettel, den wir damals zur Erstkommunion geschrieben haben, notieren: „Lieber Gott, lass mich nie eine Todsünde begehen. Lass mich eine Missionsschwester werden.“ Später, im Zusammenhang mit meiner Aufnahme in die Marianische Kongregation, habe ich mir vorgenommen, täglich die heilige Kommunion zu empfangen. Gerade in den schlimmen Zeiten meiner Krankheit fühlte ich mich immer gut, wenn ich die heilige Messe besuchen, SEINE Nähe spüren und IHN empfangen konnte. (…)

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