Mitteilung – Anstoß

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Auszug aus der Mitteilung – Anstoß


Vermutlich denken die meisten Menschen, wenn sie das Wort Anstoß hören, an das Fußballspiel. Mit dem Anstoß des Balles beginnt das Spiel. Dabei sind bestimmte Regeln zu beachten. Eine wichtige Aufgabe hat der Schiedsrichter. Durch den Anpfiff gibt er das Zeichen für den Anstoß. Sobald der Ball mit dem Fuß gestoßen wurde und sich in eine beliebige Richtung bewegt, hat das Spiel begonnen. Es kann lange dauern, bis das erste Tor fällt, aber es kann auch aus dem Anstoß heraus direkt ein Tor erzielt werden.

Das Wort Anstoß steht auch für: Anregung, Auslöser, Impuls u.a. Tag für Tag werden wir durch Ereignisse, Menschen oder Dinge angestoßen oder angeregt, etwas zu tun oder zu lassen, etwas zu sagen oder nicht, uns aufzuregen oder ruhig zu bleiben. Oft reagieren wir spontan. Dann aber auch nach Regeln oder Prinzipien. Dabei spielt unser eigenes Befinden eine große Rolle.

Wie wach und offen sind wir für die Anstöße, die Gott uns Tag für Tag gibt?

Gertraud von Bullion hat bei ihrem Einsatz als Rote-Kreuz- Schwester im Ersten Weltkrieg einen für ihr Leben entscheidenden Anstoß erhalten. Im Lazarett in Mons/Belgien lernte sie im Jahr 1917 den Sanitäts-Unteroffizier Franz Xaver Salzhuber kennen. Er fiel ihr auf durch seine Persönlichkeit, seinen Umgang mit den Menschen, sein Glaubenszeugnis. Sie spürte, er ist etwas Besonderes. Bald kam sie hinter sein Geheimnis. Franz Xaver Salzhuber war Sodale der Marianischen Kongregation in Schönstatt. Gertraud lernte durch ihn die noch sehr junge Schönstattbewegung und den Gründer, Pater Josef Kentenich, kennen. Der Funke sprang über, Gertraud fing Feuer für diese neue Bewegung und wollte auch mitmachen. Das Ziel Schönstatts, sich im Liebesbündnis mit Maria für die religiös-sittliche Erneuerung der Welt einzusetzen, traf ihr innerstes Anliegen. Sie setzte sich mit Pater Kentenich in Verbindung. Dieser spürte ihre Ernsthaftigkeit und ihre Suche nach ihrer Berufung. Das war für ihn ein Anstoß zu überlegen, wie Frauen in der Marianischen Kongregation von Schönstatt mitmachen können. Er war überzeugt, dass sie wertvolle Mitglieder sind.

Der entscheidende Anstoß für die Schönstätter Frauenbewegung.

Durch das Kennenlernen der Schönstattbewegung bewegte sich Gertraud auch mehr und mehr auf ihre eigentliche Berufung hin. Seit ihrer Erstkommunion war es ihr Wunsch, Missionsschwester zu werden. Die Lebensumstände haben es aber nicht zugelassen und sie andere Wege geführt. Am 8. Dezember 1920 war es soweit. Am Hochfest der Gottesmutter legten sie und ihre Kusine Marie Christmann die Weihe an die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt ab. Pater Kentenich nannte dieses Datum später „das gewichtige, wuchtige Ereignis vom Jahr 1920.“ Es war der Beginn der Schönstätter Frauenbewegung, deren Mitgründerin Gertraud von Bullion wurde.

Ein Anstoß genügt!

Wenn beim Fußballspiel der Anstoß erfolgt ist, nimmt das Spiel seinen Lauf und folgt den Regeln, die eingehalten werden müssen. Durch die Begegnung Gertrauds mit dem Sodalen Franz-Xaver Salzhuber ist von Gott her ein Anstoß erfolgt, der Gertraud von Bullion auf den für sie bestimmten Weg geführt hat. Sie hat den Willen Gottes erkannt und ist ihm mit ganzer Kraft und Hingabe gefolgt. In den nächsten Ausgaben der Mitteilungen berichten wir über ihre weiteren Bemühungen und ihr Wirken.

Renate Zegowitz

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