Im September, dem Monat, in dem Gertraud von Bullion geboren wurde, möchten wir einladen, den Weg zum hundertsten Jubiläum ihrer Privatweihe an die Gottesmutter am 8. Dezember 1920 einzuschlagen. In dieser Weihe nahm die Frauenbewegung Schönstatts ihren Anfang, wie Pater Josef Kentenich, der Gründer dieser Bewegung, wiederholt betonte.
In den folgenden Wochen und Monaten möchten wir die Bedeutung dieser Weihe beleuchten und ihr mehr und mehr auf die Spur kommen. Folgende Grafik – ein digitales Banner, das gerne verwendet und weitergegeben werden kann – soll helfen, die Akteurinnen dieser historischen Stunde in Erinnerung zu rufen.
Zwei junge Frauen machen den wichtigen Schritt…
Auf der Grafik sehen wir zwei junge Frauen: Gertraud von Bullion, die zu diesem Zeitpunkt 29 Jahre alt war, und ihre Cousine, Marie Christmann, die Gertraud für diese Weihe und somit für den Apostolischen Bund gewonnen hatte. Beide haben sich der Gottesmutter für den Aufbau dieser neuartigen Gemeinschaft für Frauen zur Verfügung gestellt. Sie wollten sich im Sinn des Gründers einsetzen in der Persönlichkeitsbildung und auf dem Gebiet des Apostolates. Maria Christmann wird sich in den folgenden Jahren für die Arbeit in Schönstatt zur Verfügung stellen. Sie gehört zu den ersten Mitgliedern des Säkularinstitutes der Schönstätter Marienschwestern. Aus diesem unscheinbaren Anfang des Schönstatt-Frauenbundes, der ersten Frauengemeinschaft in Schönstatt, wird sich später ein weiteres Säkularinstitut, das der Frauen von Schönstatt, herausbilden.
… und werden zu Türöffnerinnen für viele.
Die Inschrift „Geschichte einer Weihe“ ist auf der Grafik in mehreren Sprachen zu sehen. Tatsächlich hat die Frauenbewegung Schönstatts in den folgenden Jahrzehnten in vielen Ländern Fuß gefasst und gibt bis heute Frauen die Möglichkeit, ihre christliche Berufung als Laien aus den Quellen der schönstättischen Spiritualität zu gestalten.
Symbolgehalt des Datums: Der 8. Dezember
In der Mitte der Graphik steht das Datum der Weihe: 8. Dezember 1920. Es lädt uns zum Feiern eines runden Jubiläums am 8. Dezember 2020 ein.
Pater Josef Kentenich als Gründer der Bewegung hat sehr „bewusst“ das Datum des Hochfestes „Maria ohne Erbsünde empfangen“ vorgeschlagen. Er wollte damit die Verbindung zur Gottesmutter Maria herstellen: In ihr finden Frauen wie alle Menschen ihre Wegbegleiterin und gleichsam das Spiegelbild ihrer Würde!
Ein Lied bringt diesen tiefen Symbolgehalt des Datums in folgender Dichtung zum Ausdruck:
Schöpfergeist entwarf den Menschen.
Schöpfergeist entwarf den Menschen. Schöpfergeist!
Immaculata Wunschbild des Herrn – Immaculata unverdorbener Plan.
In Maria, der Immaculata, können Frauen ihre Bestimmung entdecken, dem „Wunschbild“ des Schöpfers zu entsprechen – in ihrer je originellen Persönlichkeit, in einzigartiger Schönheit und individueller Berufung.
Gertraud von Bullion und Maria Christmann haben diesen Ruf und die Einladung des Gründers wahrgenommen und hinterließen faszinierende Zeugnisse der Nachfolge Christi mitten in der Welt. Viele weitere Frauen konnten bald ihren Weg im Bündnis mit Maria einschlagen und in Schönstatt, im Schatten des Heiligtums der Dreimal Wunderbaren Mutter, einen wirksamen Raum für ihr persönliches Wachstum finden.
Viele gehen den Weg auch heute. Die eine trägt reiche Früchte. Weltweit.
Dr. Alicja Kostka