Der Schönstattteff
Am Abend des Valentinstages, dem 14. Februar 2023, hat sich „der Schönstatttreff“, ein Kreis von Schönstättern, die in Vallendar und Umgebung wohnen, in der neu eingerichteten Begegnungsstätte für Gertraud von Bullion im Bundesheim in Schönstatt getroffen. Für die meisten war dies die Gelegenheit, die neu eingerichtete Ausstellung zu besuchen. Diese Ausstellung wurde vor einigen Monaten vom ehemaligen „Gertraudhaus“ in der Hörerstraße in Vallendar in das Bundesheim verlagert. Das Gertraudhaus wurde vom Frauenbund dem Verein Lichtzeichen zur Verfügung gestellt.
Zwei Daten im Leben Gertrauds
Die Referentin, Dr. Alicja Kostka, hat in ihrem Vortrag den Akzent auf zwei Daten im Leben Gertrauds gelegt. Beide stehen im Zusammenhang mit dem Ort Schönstatts: der 8. Dezember 1920 und den 9. Juni 1927. Das erste Datum war die Privatweihe Gertrauds, mit der sie sich – zusammen mit ihrer Kusine Marie Christmann – für die Entstehung des Apostolischen Bundes zur Verfügung gestellt hat. Die beiden Frauen tätigten die Weihe zwar an ihren Wohnorten, aber ganz bewusst in Verbindung mit dem Heiligtum in Schönstatt. Ein kleiner Anfang damals, in dem der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, den Anfang der Frauenbewegung Schönstatts sieht.
Das zweite Datum ist die Grundsteinlegung für das neu erbaute Bundesheim, für dessen Entstehung Gertraud sich in den Jahren zuvor intensiv eingesetzt hat. Sie hat es von Anfang an als ein „Haus für Alle“ verstanden, sowohl für Männer als auch für Frauen. Tatsächlich wurde in den folgenden Jahren das Bundesheim die Mitte der wachsenden Schönstattbewegung und bot vielen Menschen Heimat, die in den Exerzitien von Pater Kentenich wichtige Impulse gefunden haben.
Eine Frau, die zum Grundstein wurde
Bei dieser Gelegenheit der Grundsteinlegung nahm Gertraud eine sehr symbolische Geste vor: Sie legte ihre Hand auf dem Grundstein und lud ihre Mitschwestern ein, dasselbe zu tun. Sie sagte dabei:
„So möge sich der Bund auf uns aufbauen,
wie dieses Gebäude sich auf dem Grundstein aufbaut“.
Gerttraud von Bullion: Aus ihren Briefen und Schriften
Diese Worte drücken ihre Verantwortung aus, sowohl für den Aufbau der neuen Gemeinschaft für Frauen wie auch für dieses geschichtsträchtige Haus. Gertraud hat die Spiritualität des Apostolischen Bundes mit ihrem Einsatz, mit ihrem schwesterlichen Sein und mit vielen Briefen bis heute geprägt. Ihre Person und ihre tiefe christliche Persönlichkeit wurde zur bleibenden Veranschaulichung dessen, was eine „Bundesschwester“ ausmacht sowie zur Orientierung, wie man als Laie und Frau Apostolat in der Welt ausüben kann. Dafür steht der Apostolische Bund – heute der Schönstatt-Frauenbund – nach wie vor.
Gertrauds Sendung geht weiter. Das Wort des Gründers aus dem Jahr 1940 „Gertraud von Bullion hat ihre Aufgabe noch nicht gelöst“ lässt immer wieder aufhorchen und nachdenklich werden.