Heilige von nebenan – MARIA

MARIA

In seinem Apostolischen Schreiben „Über den Ruf zur Heiligkeit in der Welt von heute“ erinnert Papst Franziskus daran, dass wir den Weg unserer christlichen Bestimmung nicht alleine gehen. Eine geht ihn mit uns: Maria , „die Heilige unter den Heiligen … die uns den Weg der Heiligkeit lehrt und uns begleitet“. Sie ist an unserem Wachstum, an unserem Lebensweg mit seinen Höhen und Tiefen zutiefst interessiert.

Als Gertraud von Bullion sich auf den Weg gemacht hat, ihre christliche Berufung im Rahmen des Apostolischen Bundes bewusst anzunehmen, hat sie ihn mit der Gottesmutter Maria begonnen. Der Einladung des Gründers Schönstatts Pater Josef Kentenichs folgend, wählte sie den 8. Dezember, das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria.

In ihrem ersten Gruppenbrief vom Vortag des Festes, dem 7. Dezember 1920, den sie an das erste Gruppenmitglied Marie Christmann richtet, lädt Gertraud die Gottesmutter auf diesen Weg ein und zeichnet sie gleichzeitig als das vollendete Vorbild der Heiligkeit:

„Kein Tag ist deshalb geeigneter zum Beginn unserer neuen Arbeit als das Fest der Unbefleckt Empfangenen. In ihrem Widerschein steht unsere Aufgabe klar und hell vor uns: Selbstheiligung, ein makelloses Leben nach der Mutter Vorbild und Apostel durch Beispiel und durch das aus der Liebe ‑ einer von irdischer Makel los gelösten Liebe ‑ hervorquellende Wirken für die anderen.“

Diesen Weg verbindet Gertraud mit dem kleinen Kapellchen in Schönstatt. Äußerlich in Augsburg, beginnt sie diesen Weg in Verbindung mit diesem Ort und der Gottesmutter Maria, die von dort aus – laut der Gründungsurkunde Schönstatts – die jugendlichen Herzen an sich ziehen wird. Auch Gertraud war solch ein jugendliches Herz. Mit gerade 29 Jahre schlägt sie ihrer Mitstreiterin vor:

„Versetzen wir uns morgen in einem stillen Stündlein in das Heiligtum unseres Bundes (ich zeigte Dir doch das Bild des Schönstätter Kapellchens)! Da thront sie, die Reinste der Reinen, mit ihrem göttlichen Kind im Tabernakel. Knien wir uns nieder vor ihr, und schenken wir uns ihr aufs Neue und noch tausendmal mehr und inniger als all die Jahre vorher. Sagen wir ihr, dass wir heilig werden wollen und auch andern dabei helfen wollen; dass aber sie allein uns helfen kann, das Ziel zu erreichen.

Gertraud ist sich bewusst, dass das Ziel groß ist. Aber sie vertraut auf die Gottesmutter und geht – ganz wie die kleine heilige Theresia von Lisieux – ihrer eigenen Schwäche bewusst, den Weg an ihrer Hand:

„Dann brauchen wir nicht zu bangen, dass wir der Aufgabe nicht gewachsen sind, dass wir uns nicht dazu eignen. Wir schaffen ja nichts allein, die Mutter ist ja bei uns, zeigt es uns, hilft uns, wir sind in Wirklichkeit ja nur ihre Handlanger, und je flinker und williger wir jedem ihrer Winke folgen und entgegen kommen, desto mehr können wir ihr helfen; …“

Die Motivation, den Weg der Heiligkeit zu gehen, ist ganz klar das Apostolat und das Engagement für das Heil der Menschen.

„… denn das Heil der Seelen ist ja doch ihre größte und schwerste, einzige Sorge. Dies wollte ich Dir hauptsächlich sagen als Festgruß und als Willkomm im Bund. Möge unsere Dreimal Wunderbare Mutter meine Worte zu Anfang dieses Briefes segnen und sie Flammen schlagen lassen in Deinem Herzen!“

Impuls

  • Maria einladen auf den Weg meiner persönlichen Entfaltung.
  • Maria meine Sorgen darlegen und um Hilfe bitten; sie wartet darauf.
  • Mit wem kann ich die Erfahrungen teilen, die ich auf dem Weg meines Wachstums mache?