Mitteilung – Erfahrung

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Auszug aus der Mitteilung – Erfahrung


„Sie verfügt über langjährige, reiche Erfahrungen.“ – „Wir sollten seine Erfahrungen nutzen.“ Erfahrung hat mit dem Leben des Menschen zu tun. Sie ist nicht angeboren. Man erwirbt sie im Laufe des Lebens durch aufmerksame Wahrnehmung und Lernen. Das, was eine Person erlebt und verarbeitet, wird zur Lebenserfahrung. Erfahrene Mitarbeiter entwickeln ein Gespür für Dinge, die im Betrieb vorgehen. Bei Problemen können sie rechtzeitig eingreifen, wissen sie intuitiv, was zu tun ist. Es sagt sich so leicht dahin: „Damit habe ich gute oder schlechte Erfahrungen gemacht.“ Wie oft muss man jedoch etwas getan oder ausprobiert haben, um von Erfahrungen sprechen zu können?

„Vieles erfahren haben, heißt noch nicht Erfahrung besitzen.“ Marie von Ebner-Eschenbach

Tag für Tag haben wir viele Erlebnisse, nehmen zahlreiche Informationen auf und lernen Neues hinzu. Wir behalten jedoch nicht alles. Vieles vergessen wir, manches beschäftigt uns. Damit Erlebtes zur Erfahrung wird, müssen wir es reflektieren. Uns selbst, unser Denken, unser Verhalten, das Verhalten der anderen Person, die Inhalte der Gespräche. So gewinnen wir neue Erkenntnisse mit uns selbst, im Umgang mit Menschen oder zu einem bestimmten Thema und werden um Erfahrungen reicher. Wir können auf ihnen aufbauen, weitere Schritte gehen, Neues wagen. Lebenserfahrungen prägen den Menschen, lassen ihn wachsen und reifen. Das gilt auch für das religiöse Leben. Die Glaubenswahrheiten zu kennen, etwas über Gott zu wissen genügt nicht, um ein Leben in Gottverbundenheit zu führen. Gott muss persönlich erfahren werden. Der erste Schritt ist, ihn ins Leben einzulassen. Wie und wo begegnet er uns?

Renate Zegowitz

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