Gebet um den Frieden
Gertraud von Bullion hat im Ersten Weltkrieg im Jahr 1915 in der Zeit vom 2. Juli bis 20. August zweimal Lazarettzüge nach Galizien (heute Gebiet in Südpolen und der Westukraine) begleitet. Sie war in der Stadt Lemberg (Lwiw) im Westen der Ukraine und in der Stadt Przemysl in Polen, die heute Ziel vieler Flüchtlinge aus der Ukraine ist. Als Rote-Kreuz-Schwester hat sie danach die Schrecken des Krieges im Norden Frankreichs und in Belgien unmittelbar erlebt. Freiwillig und großherzig hat sie sich für Verwundete und Bedürftige eingesetzt, für ihr leibliches, aber auch für ihr seelisches Heil.
(Siehe ihr Kriegstagebuch, veröffentlicht in Serviam – Antwort der Liebe“, Biografie von Nikolaus Lauer und in „Gertraud von Bullion – Aus ihren Briefen und Schriften)
Gebet
Liebe Gottesmutter, Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt!
Heute erleben wir den Krieg mitten in Europa, einen Krieg, der die ganze Welt- und Friedensordnung in Frage stellt. Deinem Unbeflecktem Herzen hat Papst Franziskus am Hochfest der Verkündigung des Herrn (25. März 2022) die Ukraine und Russland geweiht. Mit Gertraud von Bullion, die als Rote-Kreuz-Schwester im Ersten Weltkrieg die Schrecken eines Krieges erlebt hat, bitten wir dich:
Maria, Mutter aller Völker,
- nimm Dich der betroffenen Menschen in der Ukraine an und sorge dafür, dass sie möglichst schnell die notwendige Hilfe erfahren.
Maria, Königin des Friedens,
- nimm Dich der verantwortlichen Politiker an, dass sie möglichst bald eine friedliche Lösung finden.
Maria, Mutter des Welterlösers,
- schaffe Brücken von Herz zu Herz und von Nation zu Nation, damit das Bündnis der Liebe und der Mitmenschlichkeit als Antwort auf die Allianz des Bösen gewinnt.
Mitten im Ersten Weltkrieg hat Gott Gertraud von Bullion nach Schönstatt geführt. Dort konnte sie im Heiligtum der Dreimal Wunderbaren Mutter eine Heimat für Seele und Leib finden. Diese Heimat wollte sie vielen Menschen öffnen als eine Verheißung einer neuen Welt. Dafür hat sie sich eingesetzt, im Dienen, im Ertragen ihrer Krankheit und im Sterben. In Weggemeinschaft mit ihr, die die Schrecken des Krieges kennt, wenden wir uns, auf Gertrauds Fürbitte vertrauend, an die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt:
- Schenke auch heute vielen Menschen wie Gertraud Heimat und Geborgenheit.
- Sorge vor allem für die Frauen und Kinder, die auf der Flucht sind, damit sie geschützt sind und die notwendige Unterstützung erfahren.
- Sorge für ihre Männer, Väter und Brüder, die für ihre Heimat tapfer und opferungsvoll kämpfen, damit sie ihr Leben nicht unnötig verlieren.
Verbunden mit den leidenden Menschen schenken wir unsere täglichen Bemühungen um den Frieden in uns und unter uns, damit das Reich des Friedens von unserem Herzen aus wächst.
Innerlich und, wenn es geht, auch äußerlich wollen wir Antwort geben auf diese dramatische, schwierige Zeit.
O Geist des Friedens, komm und erneuere das Antlitz der Erde, vor allem in der Ukraine und in Russland!
Mein ganz konkreter Beitrag für den Frieden ….